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AutorenbildCaspar Reimer

Wertschöpfung

Eigentlich sollte jedes Baby, das frisch das Licht der Welt erblickt, eine Kaution auf einem Bankkonto hinterlegen müssen, und zwar subito, ja gleich, ruckzuck! Mich erstaunt es sowieso, dass dies noch niemandem aufgefallen ist, dieser Gratiseintritt in die Welt! Einfach so, ohne Gegenleistung in die warme Stube platzen! Und die heutigen Mütter, Herrgott nochmal! Sie nehmen das Kind gleich in den Arm, kuscheln es an sich, streicheln ihm sogar über den Po (!!), statt dem kleinen Ding die erste und entscheidende Lektion zu erteilen: Geld ist alles und alles ist Geld! Nur ein Kind, das diesen Grundsatz von Anfang an tief in seiner Seele verankert hat, wird es zu etwas bringen und – ganz wichtig – diesen später auch an seine Kinder weitergeben.


Und diese Lektion, sie darf durchaus mit Härte und Strenge durchgeführt werden. Falsche Hemmungen in dieser Beziehung sind kontraproduktiv und nebenbei auch absolut unnötig, denn die Geburt findet in der Regel in einem Spital statt! Sollte die Lehrstunde also etwas aus dem Ruder laufen und durch Renitenz des Neugeborenen Verletzungen entstehen, können diese sofort nach Herausgabe des Geldes behandelt werden (was selbstverständlich und rückwirkend zu einer Erhöhung der Kaution und zu einem Eintrag im Strafregister führt). Sicherlich, wir wollen nicht unmenschlich sein – sollte das Baby wegen medizinischer Schwierigkeiten bei der Geburt daran gehindert werden, Geld rauszurücken oder das Smartphone zu bedienen, dann kann – natürlich nur in Ausnahmefällen und bei wirklich schwersten Komplikationen – ein Auge zugedrückt und die Mutter zur Kasse geführt werden. Im dem Fall kommen wir um saftige Leihzinsen – selbstverständlich nicht zuhanden der Mutter, sondern für die Bank! – nicht herum, wo bliebe denn sonst der Lerneffekt?

Wenn ein frisch geschlüpftes Baby nicht sofort an die Kandare genommen wird und lernt, dass ohne Geld nichts läuft, dass es im Leben selbst Verantwortung für Erfolg und Schuld für Misserfolg trägt, bis zum bitteren Ende – ja liebe Kinder, auch euer Sarg wird nicht gratis sein!!! – dann haben wir den Salat, die Dinger haben Zeit nachzudenken, stellen Forderungen, ohne selbst etwas zu leisten, meinen im hohen Alter noch, es gäbe etwas gratis, ja wundern sich gar, wenn der Aufenthalt im Sterbehospiz etwas kostet! Warum sollte er das nicht? Wenn hingegen – und da wären wir beim erfreulichen Ende angekommen – das Geld bei Geburt bezahlt und die Schulden des Lebens stets beglichen wurden, ja dann wird die Bank am Todestag das Geld für den Betroffenen wieder freigeben. Selbstverständlich exklusive Zinsen, denn – das Geld braucht er ja eigentlich nicht mehr. Aber es ist die Geste, die zählt.

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