top of page

Trouvaille

Rolf Hörler


Zeitbruch


Meine Müdigkeit

wird zum Meer,

auf dem ich treibe.

Schiffbrüchig geworden

inmitten von Wachsein,

versuche ich angestrengt,

mich eine Weile noch

über Schlaf zu halten -

dann sinke ich

traumtief

auf Grund.

Was in mir überlebt,

wird an Bord genommen

von einem neuen Erwachen,

das unterwegs ist

von Insel zu Insel.



Ein Gedicht des 2007 verstorbenen Schweizer Lyrikers Rolf Hörler, wunderbar gelungen. Wach- und Traumgespinst die Verse, schön herausgebildete Metaphorik, Wechsel der Sinnzustände. Die Anstrengung des Wachbleibens und das Versinken ins Namenlose. Weiter in neues Erwachen geht die Reise. Sinnbild vom täglichen Glück zu leben.


Gefunden in: Kurzwaren, Schweizer Lyriker 1, Zytglogge Verlag 1975.



Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
Stefan George: An baches ranft

An baches ranft Die einzigen frühen Die hasel blühen. Ein vogel pfeift In kühler au. Ein leuchten streift Erwärmt uns sanft Und zuckt und...

 
 
 
atomismen

1. schrift   wende das boot in den untertagsfluten noch einmal zurück der zotteln und schlacken chlorfarbener neptun besinge des...

 
 
 

Comments

Rated 0 out of 5 stars.
No ratings yet

Add a rating
  • Facebook
  • Twitter
  • LinkedIn

©2020 Reimers Blog. Erstellt mit Wix.com

bottom of page