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Daniel Costantino

Trouvaille

Rolf Hörler


Zeitbruch


Meine Müdigkeit

wird zum Meer,

auf dem ich treibe.

Schiffbrüchig geworden

inmitten von Wachsein,

versuche ich angestrengt,

mich eine Weile noch

über Schlaf zu halten -

dann sinke ich

traumtief

auf Grund.

Was in mir überlebt,

wird an Bord genommen

von einem neuen Erwachen,

das unterwegs ist

von Insel zu Insel.



Ein Gedicht des 2007 verstorbenen Schweizer Lyrikers Rolf Hörler, wunderbar gelungen. Wach- und Traumgespinst die Verse, schön herausgebildete Metaphorik, Wechsel der Sinnzustände. Die Anstrengung des Wachbleibens und das Versinken ins Namenlose. Weiter in neues Erwachen geht die Reise. Sinnbild vom täglichen Glück zu leben.


Gefunden in: Kurzwaren, Schweizer Lyriker 1, Zytglogge Verlag 1975.



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