Vom Untergang der Arbeit hatte er sich den Kopf feuerrot geschwatzt. Während er noch wisse, was Anpacken, ja was Verantwortung bedeute, deshalb sein eigenes Geschäft mit zehn Angestellten führe, verpufften die Jungen heute am Gymnasium, an der Universität. Dabei brauche es nicht nur Häuptlinge, sondern eben vor allem Indianer, doch sei niemand mehr bereit, harte Arbeit zu leisten. Gegen Teilzeitarbeit redete er sich die Tirade vom Leib. Die Pandemie der Teilzeitarbeit, wie er es nannte, gefährde den Wohlstand, fahre den ganzen Karren gegen die Wand. Jeden Tag müsse er es ansehen! Jene Menschen, die statt erst um fünf, bereits um vier Uhr nachhause fuhren. Diese Mentalität führe schnurstracks in den Untergang, doch leider mangle es an Einsehen, gehe es den Menschen doch immer noch zu gut. «Es geht uns einfach zu gut!» Früher – und jetzt kam die Wendung, auf die er besonders stolz schien – hätte man von Work-Live-Balance gesprochen, heute dagegen nur noch Life-Work-Balance. Und ich dachte mir: Würde er teilzeit arbeiten, hätte er mehrzeit, über Sprache nachzudenken. Und grösste Peinlichkeiten zu vermeiden. Ich meinerseits fuhr, nachdem er geendet hatte, nachhause. Und ruhte mich teilzeit aus.
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