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AutorenbildCaspar Reimer

Reichland

Geld ist hierzulande eine Selbstverständlichkeit. Es geht den Menschen gut. E-Bikes der Bestklasse und Geländewagen für ein Heidengeld sind auf den Strassen so selbstverständlich, wie die vor den putzigen Vorgärten hockenden, wohlgenährten Katzen. Wer sich solches nicht leisten kann, gibt sich in der Lässigkeit, wie sie reichen Leuten eigen ist. Keinesfalls den Eindruck von Verwunderung oder Missmut erwecken. Manche gehen mit gesenktem Blick, rechnen vor sich hin, ob das Ersparte reichen, wieviel Monatslohn für dies und jenes draufgehen wird. Luxus ist so weit verbreitet, allgegenwärtig, dass er nicht als Diebstahl oder als Demütigung, nicht einmal als Protz erscheint. Er ist einfach da. Niemand schert sich um die gesalzenen Preise. Es scheint beiläufig zu erwähnen, dass dies oder jenes teuer sei. Bezahlt wird so oder so. Lieber lässt man sich über Leute aus, die den Müll einen Tag zu früh vor die Tür stellen oder von der Wohlfahrt leben, als am Gitter des goldenen Käfigs zu rütteln, in dem man lebt.


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