PER ASPERA AD ASTRA
- Daniel Costantino
- 1. Mai 2024
- 1 Min. Lesezeit
PER ASPERA AD ASTRA
ODER: OHNE FLEISS KEIN PREIS
Der Affe muss den Baum erklettern,
Was Mensch ist, frisst sich durch die Lettern,
Lernt für die Schule statt fürs Leben
Und bleibt an seinem Pulte kleben.
Der Affe lebt ganz ohne Drill,
Kann tun und lassen, was er will.
So hat ein jeder sein Talent
Und bringe es zu gutem End!
Unter Fluchen und Gejammer
Sitzt klein Fritz in seiner Kammer,
Denn seine Eltern sehen’s gerne
Dass Fritzchen fürs Examen lerne.
Grad vor dem Haus in einem Park
Lebt Fips, der Affe, ganz autark
Und frei von allem Lehrerpack
Und treibt dort seinen Schabernack.
Fritzchen muss Französisch büffeln,
Weil ihn sonst die Lehrer rüffeln,
Und kämpft sich zäh durch Zeil‘ um Zeile
Und spürt darob die lange Weile
Und gähnt. Und blickt hinaus zum Vetter,
Der frohgemut bei schönstem Wetter
Durch Zweige turnt wie in Ekstase,
Und dreht ihm eine lange Nase.
Und beugt den sehnsuchtsvollen Blick
Drauf wieder in sein Buch zurück,
Das ihn zur Plackerei erzieht,
Bis er die Wörter doppelt sieht.
Verdriesslich sind des Schülers Tage,
Von Tag zu Tag die selbe Plage!
Statt stolzer Aussicht hoch im Wipfel
Erhascht er keiner Weisheit Zipfel
Und wird, wenn’s hochkommt, Chefbeamter
Oder Lehrer, ein verdammter.
Vorbei der Kindheit Kapriolen,
Ach, seine Jahre sind verloren!
Und also zieht klein Fritz Bilanz:
Ich wäre lieber ein Schimpans!
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