Klimavergiften in Deutschland
- Daniel Costantino
- 13. Dez. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Deutschland habe kriegstüchtig zu werden, trommelt Pistorius, sein zackiger Grosstambour, und weibelt und fudelt dafür wie vom Reichsgeier gestochen in der halben Welt herum. Maischbergers schmissige Runde im Ersten trötet dem Ertüchtigungsminister Support und bläst, Verdammte dieser Erde, für eine atomare Streitmacht Deutschland ins Horn, dass einem Hören und Sehen vergeht. (Sendung Maischberger vom 14.11.23, Die Welt im Krisenmodus, ca. ab Minute 44.40). Wie Wind übers Schlachtfeld stiebt, wirbelt das Tätärä dieses Gazettentrupps durch Deutschlands greuliche Presse, und wer Augen und Ohren verschliesst, dem sticht doch landauf, landab ein zersetzender Smog in die Nase. Bald wird das Blaue des Himmels zu Pech und Schwefel erstinken.
Lange vor Pistorius’ Strammstehen ist das Bündnis 90 vom Männchenklopfen schon auf die Schnauze gefallen. Nur einer hat sich mit seiner „Rede zu Israel und Antisemitismus“ (nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel) unter grossem Applaus sogar der Opposition wieder etwas gerappelt: der Wirtschafts- und Klimaminister Habeck. Er kennt sich halt im Texten besser aus als im Regieren, und dass er einmal die Sprache mit einem Dorfklatsch vergleicht, in der taz vom 16.5.2006 schreibt:
> Sprache ist wie Dorfklatsch. Ein Kosmos, den man betritt und in dem man sich bewegt, ohne sein Anfang, sein Ende, noch nicht mal seine Gesetze zu kennen. <
beweist, wie der Mann sich aufs Schriftstellern versteht. Ob ihn in seinem politischen Wirken ähnliche Metaphern lenken? Der kleine Schnitzer mit dem Akkusativ ist vielleicht garnicht ein eigener. Fehler passieren halt beim Arbeiten, im Wirtschafts- und Klimaministerium zumal. Nein, der Habeck kann schon schreiben. Und denken kann er, wie ein Intellektueller! Wer braucht da noch seine Israel-Rede genau zu lesen! Da klatscht doch der deutsche Michel einfach mit!
„Der Zweite Weltkrieg“, textet Habeck in eben dieser Rede, „war ein Vernichtungskrieg gegen die Juden, für das Nazi-Regime war die Vernichtung des europäischen Judentums immer Hauptziel.“
Und wieder betritt der Wirtschaftsminister ein Gefilde, in dem er sich nicht so recht auskennt. Man wünscht ihm, dass er statt der Gesetze des Dorfklatschs in einer ruhigen Stunde einmal ein Geschichtsbuch studiert. Zur Not genügen die Einträge auf Wikipedia, ihm einen Überblick zu verschaffen. Oder er setze sich mit dem andern Hobbyhistoriker im Kreml zusammen, der wird ihm das Eine oder Andere zu den Kriegszielen der Nazis schon ergänzen können, wenns sein muss auf Deutsch. Über die Ukraine könnten sie ja nebenher auch grad einmal reden.
Der Minister schreibt:
> Die hier lebenden Muslime haben Anspruch auf Schutz vor rechtsextremer Gewalt – zurecht. Wenn sie angegriffen werden, muss dieser Anspruch eingelöst werden und das gleiche müssen sie jetzt einlösen, wenn Jüdinnen und Juden angegriffen werden. Und sie müssen sich klipp und klar von Antisemitismus distanzieren, um nicht ihren eigenen Anspruch auf Toleranz zu unterlaufen. Für religiöse Intoleranz ist in Deutschland kein Platz. <
Dass ein Minister der Wirtschaft sich in der Sprache nicht zurechtfindet, gehört zur Tradition. Und einen deutschen Klimaminister, der die Atmosphäre vergiftet, hat es vielleicht auch schon gegeben. Dass aber ein Mitglied der Bundesregierung nicht mit den Regeln des Rechsstaats vertraut ist und Millionen Bürger und Einwohner auf diese Weise in die Ecke stellt, ist nun doch etwas Neues. Man denke sich, ein Schweizer Bundesrat nähme alle Deutschen in der Schweiz für ein Verbrechen von Nazis in Sippenhaft. Wer sich nicht klipp und klar davon distanziere, verwirke seinen Anspruch auf Schutz und Toleranz in unserem Land.
Ich weiss nicht, ob die Mitglieder des Kabinetts Scholz alle kriegstüchtig sind. Kriegssüchtig scheinen die Meisten zu sein, die lautesten voran. Sie haben sich in eine Ideologie und einen Chauvinismus verbohrt, der ihrem Amtseid, ihre Kraft dem Wohle des deutschen Volkes zu widmen, Hohn spricht.
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