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Daniel Costantino

Im Warenhaus



Neulich im Warenhaus vor einem Regal mit Kugelschreibern, allesamt schmucklos und schwarz, drehte er einen der Stylos durch die Finger, verwarf ihn, legte ihn in ein falsches Fach mit kleinen funkelnden Beleistiftspitzern zurück, wo er nun wirkte wie der Schnitter Tod im Ährenfeld. Er hielt ihn wieder hoch und suchte seinen rechten Platz. Da entdeckte er eine Aussparung im Gestell, stellte sich auf die Zehenspitzen und spähte auf die Kassen, die Kaffeemahlmaschine und das Kopiergerät des Ladens. Alles erschien ihm gross und klar. Vor dem Kopierer stand ein Junge mit einem Band seiner Gedichte in Händen und schlug ihn auf, so dass er auf seinem Posten hinter dem Gestell sogar die einzelnen Verse erkannte. Mit erhobenem Griffel schaute er zu, wie der Junge einige Gedichte kopierte, beflissen, nichts zu verschieben, nichts zu entstellen, kein Blatt liegenzulassen, bevor er mit flatternder Post und dem Buch unterm Arm zum Ausgang entschwand.


Das Übrige ist kaum der Rede wert. Nicht die Verkäuferin, die ihn von seinem Platz vertrieb, als er gerade zur Besinnung kam; nicht die beiden Damen mit Handtäschchen, die Rosen kauften, wo das Kopiergerät hätte stehen sollen, rote und weisse Rosen; und nicht die Strasse, auf die hinaus er eilte und die ihn wie eine Feindin mit üblem Gekreisch empfing. Nur dass der Junge weit und breit nicht mehr zu sehen war.






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