In einem Tea Room sitzen und die Zeitung lesen, von vorn bis hinten. Und für ein Stündchen oder etwas länger ein ganz normaler Mensch sein, der das, was ihn von sich selber ablenkt, als Bestätigung seiner selbst erfährt.
Gehen in der Hitze wie ein stumpfsinniges Tier. In meinem Atmen verliere ich mich. Je weiter ich gehe, desto weniger tu ich es selbst. Der Boden verschmilzt mit der heissen Luft. Überm Staub der Strasse flimmernde Knäuel, schweren Steinen entwichener Geist, Gedankengespinst, ich selber ein Fetzen davon.
Es gebe keinen Arbeitszwang in der Schweiz und kein Gesetz, das einem vorschreibe zu arbeiten. Ein Milliardär sagt das, ein Grossunternehmer, dessen Leitstern nebst dem unerfindlichn Ratschluss Gottes der freie Wille des Volkes ist. Er aber, da es ebensowenig ein Gesetz gibt, Kleider zu tragen, versuche einmal einen Tag lang, nackt durch die Strassen zu laufen oder sich die Nahrung, zu deren Kauf ihn kein Gesetz der Welt verpflichtet, von den Bäumen zu pflücken. Er reisse sich ein herumstreunendes Tier, er suche unter einem Brückenpfeiler sein Dach überm Kopf, kein Paragraf spricht dagegen. Wenn er sich dann, verhaftet, ehe ihm noch der Morgen graut, und in eine stickige Zelle gesperrt, etwa über die schlechte Gefängnisluft beschweren sollte, sei ihm gesagt, es gebe kein Gesetz, das ihm das Atmen vorschreibe.
Le public c’est moi.
Marktanalyse betreffs meiner Literatur.
Wie der volle Mond über den Hügeln niedergeht, so sinke ich trunken in mein Bett. Tandaradei, die Sterne schweben im Zimmer. Von den Bäumen draussen lauscht der Wind. Alle Zeit ist grosser Trost. Dann wird es wieder Tag. Im Zwielicht liegt die hingestreckte Welt. Schimpfend an den Häuserzeilen steigt ein früher Rabe auf.
17.50 - die Rechnung im Briefkasten für die nächtlichen Grillen.
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