Der Journalist
Schreibt halt, was ist
Und ist es verkehrt,
Ist’s grad so viel wert
Ob der typische Politiker so denkt, wie er spricht, lässt sich sowohl mit Ja als auch mit Nein beantworten. Erstens mit Nein: Könnte er denken, spräche er anders, also denkt er nicht, wenn er spricht; er spricht nur, und sein Gesprochenes lässt sich nicht denken.
Oder mit Ja: sein Denken wäre dann so dumm wie sein Sprechen, seine Sprache entspräche seiner Art zu denken vollkommen. Der Stichelei, er täusche das Volk, das schicksalshaft auf ihn hereinfallen muss, steht der Optimismus entgegen, in einer Demokratie stamme er selbst aus dem Volk und repräsentiere es wie in keiner andern Staatsform so haargenau. Stimmt die Theorie, bekräftigt sie auch die Dummheit des Volks. Es wählt halt seinesgleichen.
Ich wittere hinter der Aufforderung, kritisch oder vernünftig zu sein, meist einen Bestechungsversuch.
Man suche die Wahrheit nicht in der Mitte. Die Mitte ist der finstere Wald. Ein Lügendickicht.
Gedichte transportieren Gefühle, lese ich. Und höre es förmlich rumpeln.
Mir hat geträumt, Kater Karlo zu sein. Als ich erwachte, hielt ich die Trophäe des Eurovision Song Contest in der Hand.
Was ist, ist die Wahrheit, das geht ja nicht anders. Der Bürger in Freiheit braucht sie nicht suchen, die Wahrheit sucht ihn. Sie ereilt ihn von vorne, sie streift ihn von hinten. Sie legt ihm die Hand auf die Schulter. Sie fällt auf ihn nieder wie Tau auf das Gras. Noch seine Klamotten triefen von ihr.
Junge, die sich nach vorne drängeln – gut. Wie grotesk aber, wenn es Alte tun. Als fürchteten sie, zu spät in den Himmel zu kommen.
Apropos das Volk, mit Kästner zu sprechen:
Freunde, nur Mut!
Lächelt und sprecht:
Die Menschen sind gut,
Bloss die Leute sind schlecht.
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