Neulich wurde mir ein Video zugespielt, das den Einbruch in ein Fachgeschäft für Mobiltelefone zeigte. Dokumentiert von einer Überwachungskamera an der Decke des Ladens. Beim Betrachten des Filmes überraschte mich die Ambivalenz meiner Gedanken und Gefühle. Da war – und nur darauf möchte ich eingehen – auch eine matte Traurigkeit, die Ohnmacht angesichts dieser groben Gier der beiden maskierten Männer.
Wer bin ich, gönnte ich dem Besitzer des Ladens den Schock. Und möglich, dass es sich bei den Räubern um Grobschlächter handelt, abgebrühte Zeitgenossen, die für meine feinstofflichen Auseinandersetzungen nicht eine Hirnzelle übrighaben. Trotzdem fühlte ich ein gewisses Mitleid mit den Tätern. Eine Anteilnahme angesichts der Zerschlagung aller – auch meiner eigenen – Illusionen. Und: Jeder Räuber war schliesslich mal ein Kind.
Comentarios