Manchmal gelüstet ihm nach Trotz. Bockigem Dagegenhalten. Statt zu argumentieren. Wen interessieren Argumente. Die Dialektik scheint im Gleichschritt. Es gibt die einen. Und die anderen. Die Menschenverächter. Angefangen hatte das in den Jahren der Pandemie. Solidarität! Er konnte es nicht mehr hören. Nicht mehr sehen. Die Lappen im Gesicht. Er kennt Leute, die deswegen zu den Rechten gegangen sind. Die Linke sei die neue Rechte. Seither hat sich das Wahnhafte nicht mehr aus dem Welttheater verabschiedet. Vielleicht war es vorher schon da. Und er hat es nicht gemerkt. Müssig ist es! Sich zum aktuellen Geschehen zu äussern. Rassistische Politik in Israel kritisieren. Noch müssiger beizufügen, dass jener, der das tut, kein Antisemit ist. Und dass nicht alle Palästinenser Heilige sind. Ein Deutscher Schuldkomplex, der autoritäre Affekte zeitigt. Ein palästinensischer Diplomat. In die Antisemitismusecke verdonnert. Weil er nicht die Worte nachgeplappert hat, die vorgegeben. Uneingeschränkt, und zwar subito! Wie würde es ihn kitzeln. In Deutschland auf der Strasse stehen. Laut schreien: «Ich bin ein Antisemit!» Das wäre ihm ein Spass. Gerade deshalb, weil er keiner ist. Status: Es ist kompliziert.
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