Selbst Linke fühlen sich genötigt oder preschen vor, jenen, die sich um Arbeit drücken, die Hölle heiss zu machen, verhielten sich diese doch unsolidarisch gegenüber jenen, die für einen Hungerlohn rackerten. Und noch schlimmer: Stellt es der Faule geschickt an, bekommt er sogar ein paar Franken mehr als mancher Working Poor. Arbeit müsse sich wieder lohnen, heisst es. Da sind sich alle einig, unisono. Die alltägliche Unterwerfung des Menschen durch Kapitalinteressen hingegen – sie kommt ungeschoren davon. Man verzeihe mir den Vergleich: In «Roman eines Schicksallosen» erzählt ein Überlebender des Holocausts von der Alltäglichkeit im Konzentrationslager. Auch über eine Diskussion in seiner Familie, nachdem er von der Behörde eine Vorladung erhalten hatte: Es wurde darüber geplaudert, ob der Junge mit dem Bus oder mit der Strassenbahn zum Arbeitseinsatz fahren sollte. Menschen passen sich an. Urteile kommen später.
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