Immer wieder wird behauptet, die von den USA durchgeführten Kriege garantierten die Sicherheit Europas. Ein Militärbudget von 753 Milliarden Dollar also – Geld zum Verdonnern im nächsten Jahr – um uns und die anderen Vasallen vor bombenwerfenden Taliban, nordkoreanischen Fettsäcken und chinesischen Viren oder Cyberattacken zu beschützen? Nun im Ernst: Gewalt erzeugt bekanntlich Gegengewalt und dehnt man den Zeithorizont etwas aus, versucht die Perspektive zu wechseln, müsste der Vernunft gewahr werden, dass die USA in vielen Weltgegenden reichlich Nahrung für Groll, Zorn, ja sogar Hass bieten. Folgt man der Logik der USA als Sicherheitsgaranten müsste das Militärbudget jedes Jahr weiter wachsen und regelmässig aufmüpfige Hinterwäldler mit der Fliegenklatsche plattgemacht werden. Ein sich zuspitzender Kreislauf. Allerdings käme ja, analog dem Fall anderer Imperien der Menschheitsgeschichte, Hochmut oft vor dem Fall – warten wir's ab.
Vorläufig gilt noch immer: Nach dem Krieg ist vor dem Krieg – womit wir uns dem Reich der Mitte zuwenden. Der österreichische China-Experte Robert Fitzthum beschreibt in einem Artikel im Magazin International detailreich, wie die USA derzeit Militäreinheiten aus dem zentralasiatischen- in den indopazifischen Raum verlegen, Bündnisse in der Region schmieden und Strategien gegen China entwickeln. Wenn wirtschaftliche Drohungen und Sanktionen nicht reichen, dann vielleicht militärische Provokationen und letztlich ein Krieg – im Namen westlicher Werte? Auch wenn man dem Autor Fitzthum freundschaftliche Gefühle zu China nachsagt – er wohnt schon länger und gerne dort –, hat mich der Artikel doch einigermassen schockiert, das würde er übrigens auch, wäre nur die Hälfte von dem, was da drin steht wahr. Will hier ein Imperium seine Vormachtstellung bis in letzter Konsequenz durchsetzen? Den militärisch-industriellen Komplex wird's freuen.
Ich empfinde die amerikanische Arroganz als unerträglich. Es mag sein, dass durch den Kampf gegen Al-Qaida der eine oder andere Terroranschlag verhindert wurde. Doch glaubt jemand ernsthaft, man schaffe eine sicherere Welt, indem man der Logik der Waffen weiter folgt? Ich plädiere dafür: Amy stay home! Die Welt würde dadurch nicht schlimmer. Wollen wir wetten?
zumindest gäbe es nicht millionen tote und unendliches leid und naturzerstörung, wie sie durch krieg entstehen. aber die grossen heutigen feldherren sind ja der überzeugung, dass sie sich durch ihre milliardenvermögen sichere orte und unterkünfte kaufen können. die sind zu dumm, um zu erkennen, dass fast immer in der vergangenheit, auch die feldherren irgendwann drankamen. bin gespannt, was die dann trinken wollen, wenn die ganze erde atom- oder biologisch/chemisch verseucht ist oder welche luft sie atmen wollen, wenn alles mit giftigen russpartikeln durchsetzt ist. wie hast du es geschrieben? hochmut kommt... der fall mit bestimmheit auch. sollte eigentlich grund genug sein, möglichst alle kriege zu verhindern. doch dafür sollte die menschheit endlich so gescheit sein, wie sie es sich einbildet.