Alltag
- Caspar Reimer
- 3. Apr. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Seit Monaten steht ein Raclette-Ofen bei mir auf der Küchentheke. Bei jener oder dieser Gelegenheit werde ich ihn dem Besitzer zurückbringen. Ich kam bisher nicht dazu. Heute Mittag habe ich fünf grosse Kartonschachteln von Hand in mühseliger Arbeit in kleine Stücke zerrissen und diese in Abfallsäcke gefüllt. Ich hatte vergessen, die ganzen Kartons für die Abfuhr zum richtigen Zeitpunkt auf die Strasse zu stellen. Jetzt sitze ich auf dem Balkon und rede mit dem Vogel in der Baumkrone. Fazit: Viel einfacher ist es, von einem Termin zum nächsten zu hetzen, als selbst im Fluss der Zeit zu navigieren.
Nicht immer findet man die Gelassenheit es hinzunehmen, dass man etwas schusselig ist und einen Termin verpasst hat. Statt in Aktionismus (Karton zerreissen etc.) zu verfallen, einfach den Gang der Dinge geschehen lassen... der nächste Kartontermin kommt bestimmt. Und die Welt dreht sich so oder so weiter. Die eigene Unzulänglichkeit möchte auch ich manchmal noch kaschieren, doch je älter ich werde, umso weniger ärgere ich mich über mich selber (und andere). Denn die Welt dreht sich sowieso weiter...